Heute geht es um ein weitverbreitetes Missverständnis rund ums Thema Vollkorn – genauer gesagt: um die sogenannte Phytinsäure.
Phytin ist eine natürliche Phosphorverbindung, die in vielen Getreidearten vorkommt – allerdings nur in den Randschichten und im Keim, also im echten Vollkorn, nicht im Auszugsmehl.
Nun hört man manchmal, Phytinsäure binde Mineralstoffe und mache sie für den Körper „unverfügbar“. Diese Aussage ist nur die halbe Wahrheit – und deshalb irreführend.
Richtig ist: Phytin kann einen kleinen Teil der Mineralstoffe binden.
Aber: Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Großteil der Mineralstoffe im Getreide frei verfügbar ist – nicht an Phytin gebunden. Der gebundene Anteil ist also unwesentlich.
Und es gibt noch mehr gute Nachrichten:
- Im Vollkorn selbst ist ein Enzym enthalten: die Phytase. Dieses Enzym baut die Phytinsäure wieder ab – und macht damit die gebundenen Mineralstoffe doch wieder verfügbar.
- Dieser Abbauprozess startet z. B. ganz natürlich beim Einweichen des Frischkorn-Müslis – also schon vor dem Essen.
- Aber auch unser Körper hilft mit: Bereits beim Kauen im Mund beginnt die Vorverdauung, die Phytin abbauen kann – besonders bei einem gut gekauten Speisebrei, der für eine Zeit im idealen pH-Bereich von 5 bis 6 liegt.
Was heißt das nun?
Es gibt keinen Grund, auf wertvolles Vollgetreide zu verzichten.
Ganz im Gegenteil: Vollkorn liefert Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien
– und fördert ein gesundes Mikrobiom im Darm und deine Gesundheit wesentlich.
Die Natur hat für alles gesorgt – wir dürfen ihr vertrauen.
Hier das Frischkorn-Gericht für dich : Frischkorn-Gericht
Ich wünsche dir viel Freude und Genuss mit Vollkornprodukten.
Quellen: Dr. Bruker; Prof. Leitzmann; Reformhaus-Akademie; gesundessen.net/Phytinsaeure